Ökumenische Beziehungen stärken
Mit einem Vespergottesdienst haben Christen verschiedener Konfessionen in NRW ihr überkonfessionelles Miteinander zum Ausdruck gebracht. Zu der gemeinsamen Feier in Bielefeld hatten die Evangelische Kirche von Westfalen, das Erzbistum Paderborn und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in NRW eingeladen.
Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker rief dazu auf, ökumenische Gottesdienste zu feiern und gemeinsam missionarische Projekte anzugehen. Präses Annette Kurschus erinnerte an die Erklärung "Ökumenisch Zukunft gestalten", in der sich Protestanten und Katholiken zu mehr ökumenischer Zusammenarbeit verpflichten. Erfreut über die Vielfalt der Konfessionen zeigte sich die ACK-Landesvorsitzende, Pfarrerin Annette Muhr-Nelson. Die Zusammenarbeit mit kleineren Kirchen sei eine Bereicherung. An dem Vespergottesdienst nahmen für die ACK-NRW auch Harald Pieneck als Vertreter der Baptisten sowie Ursula Hagemann für die Methodisten teil. Um die Zukunft der Ökumene und die Einbeziehung der kleineren Kirchen wird es schwerpunktmäßig auch bei der Studientagung der ACK-NRW Anfang März in Schwerte gehen.
Der gemeinsame Gottesdienst sei ein Zeichen des guten überkonfessionellen Miteinanders in Westfalen, hieß es übereinstimmend. Dass Christinnen und Christen gemeinsam Gottesdienst feiern, werde mehr und mehr selbstverständlich, freute sich Kurschus. „Wenn zwischen Christen verschiedener Konfessionen überhaupt etwas der Erklärung bedarf, dann nicht das, was wir gemeinsam tun – sondern das, was wir nicht oder noch nicht gemeinsam tun können.“ Schließlich seien Christinnen und Christen „von niemand anderem als dem Herrn der Kirche“ zum Eins-Sein im Gebet und zur Gemeinsamen Ausrichtung auf Gott „berufen und begabt“. Der Ökumenische Vespergottesdienst pflege und stärke „die langen und guten ökumenischen Beziehungen zwischen den ACK-Mitgliedskirchen und ganz besonders zwischen der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem Erzbistum Paderborn“.
Erzbischof Hans-Josef Becker griff in seiner Predigt die ökumenischen Fortschritte des vergangenen Jahres auf: „Im Gedenken an die Reformation und die Neubesinnung auf das Wort Gottes und damit auf das Vertrauen auf Christus allein haben wir als evangelische und katholische Christen zahlreiche Gottesdienste miteinander gefeiert. Dank und Schuldbekenntnis für das einander zugefügte Leid hatten darin ihren notwendigen Platz.“ Gemeinsam wolle man über die konfessionellen Grenzen hinweg unter dem Wort Gottes bleiben, sagte er.
Auch für Becker ist der Aufruf „Ökumenisch Zukunft gestalten“ ein wichtiger Schritt, der dazu ermuntern wolle, „im Vertrauen auf das Wort Gottes, das uns immer mehr zusammenführt, Christus und seine Botschaft – wo möglich – gemeinsam zu bekennen und in den Strukturen unserer Kirchen und Gemeinden noch erfahrbarer zu machen.“ Diesem Ziel gelte auch das Kooperationsabkommen für den Religionsunterricht in allen Schulformen in Nordrhein-Westfalen, das neben der „Ermöglichung des Religionsunterrichtes in Diaspora-Situationen“ eben auch die Gelegenheit der „Erfahrung von Ökumene im Originalton“ gebe.
Mit Blick auf die Zukunft sagte der Erzbischof: „Wir wollen zunehmend unseren Glauben auch in der Öffentlichkeit bezeugen. Insbesondere durch die Feier ökumenischer Gottesdienste und gemeinsame missionarische Projekte.“
Foto: Ludger Büskens
15.02.2018